Satire
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Satiren und Anekdoten eines umfassend gebildeten ungarischen
Wieners
Andreas
Sethy
Komischer Alltag I
Gesellschaftskritische Satiren |
180 Seiten, 14 x 20,5 cm
Broschur € 17,20/sfr 31,30
ISBN 3-85481-018-0 |
Leseprobe |
Alltag in meinem Geburtsland
Der Storch hat mich in Budapest, in der Hauptstadt unseres Nachbarlandes,
in eine Wiege gelegt. Ich kann nichts dafür. Ob er mir damit eine
Freude gemacht hat – obwohl das schon ziemlich lange her ist –
, weiß ich bis heute nicht. Meine diesbezüglichen Gefühle
schwanken zwischen Extremen, d. h. zwischen dem allbekannten ungarischen
Stolz und Scham und Ärger darüber, je nachdem, mit welchen Alltagserlebnissen
ich konfrontiert bin, wenn ich manchmal dort verweile.
Auch aus österreichischer Sicht ist es gar nicht egal, welcher Alltag
neben uns existiert; nicht nur wegen der langjährigen gemeinsamen
Vergangenheit, vielmehr wegen der – nach einem halben Jahrhundert
kommunistischer Unterbrechung – wieder möglichen gemeinsamen
Zukunft ohne Grenzen.
Derzeit – beim Schreiben dieser Zeilen – beschäftigt
sich nämlich die europäische Politik mit der Aufnahme des vormals
volksdemokratischen Ungarn (jetzt Reformland, zusammen mit
anderen). Und wenn wir 70 km östlich von Wien dieses Land wieder
ohne Grenze neben uns haben, wird auch unser Alltag von dem dortigen sicherlich
nicht unbeeinflusst bleiben.
Natürlich würde ich mich sehr freuen, wenn diese Integration
bald erfolgen könnte, weil ich mich, schon als geborener Ungar, immer
absolut als Europäer fühlte und fühle ... |
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Der in Ungarn geborene Autor, Andreas Séthy, setzt sich in seinem
Buch "Komischer Alltag auf sehr humorvolle Art und Weise mit den
Veränderungen auseinander, die unsere "moderne Zeit so mit sich
bringt. Sei es nun die Emanzipation der Frau, die in seinen Augen manchmal
seltsame Blüten treibt, oder einfach die Tücken der Technik. Ein jeder
wird sich zu einem bestimmten Teil in manchen Anekdoten wiederfinden,
hat man doch schon oft die Wirrungen österreichischer Bürokratie miterleben
dürfen. Nicht ganz schonungslos verfährt er auch mit seinen ungarischen
Landsleuten. Séthy versteht es allerdings, seine gesellschaftskritischen
Ansätze mit dem "Wiener Schmäh zu verbinden, so dass man oft nicht
weiß, ob man nun lachen darf/soll oder nicht. Vielleicht hätte man von
einem studierten und promovierten Diplomingenieur ein solches Buch nicht
erwartet, aber gerade der besondere Stil, die einzigartige Art, manche
Tatsachen auf den Punkt zu bringen, machen dieses Buch durchaus lesenswert.
Séthy versteht es, Erlebnisse aus den verschiedensten Bereichen abzudecken,
angefangen bei den Problemen der EU-Erweiterung, über die Zukunft des
Technik-Booms und der Gentechnik bis zu, auf den ersten Blick, banalen
Geschichten, wie die über seinen Jagdhund Willi. Auf jeden Fall ist
es dieses Buch wert, dass man sich ihm ein paar Abendstunden widmet,
und einem das eine oder andere Lächeln und Schmunzeln über die Lippen
kommt.
Markus Raming, Gesellschaft & Politik 2/02
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Über den Autor |
Dipl.-Ing. Dr. Andreas Sethy, jahrzehntelang international tätiger
Forscher in der Kommunikationstechnik, vormals gewählter Vizepräsident
der Österreichischen Gesellschaft für Informationstechnik – GIT,
widmet sich seit dem Rückzug aus seinen fachspezifischen Tätigkeiten
dem Schreiben. Nach seinen dreibändigen Memoiren und einem moralphilosophischen
Werk (er ist auch Vorstandsmitglied des Dr. Karl-Kummer-Institutes für
Gesellschaftsreform) schrieb er diese gesellschaftskritischen Satiren. In
Fachkreisen bisher als ernster Techniker und Wissenschaftler bekannt, bedient
er sich hier einer subtilen ironischen Sprache und hofft, dass sich manche
Leser mit dem Gelesenen identifizieren können oder dabei zumindest
einige heitere Stunden erleben. |
Über den Künstler |
Mag. Erhard Stöbe, akademischer Restaurateur und Maler, ist durch
seine Bildausstellungen in Wien und im Ausland wohl bekannt. Er hat die
Illustrationen zu diesen Geschichten aus Freude an der Sache gezeichnet.
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